Freitag, 31. Oktober 2014

Russell - Hokianga Harbour - Waipoua Forest

Für die Weiterfahrt Richtung Norden wählten wir schon nach wenige Kilometern statt anstatt der kurvigen Hauptstraße die extrem kurvige und enge Nebenstraße Richtung Meer. Die geplante Küstenwanderung fiel leider aus, da wir den Startpunkt nicht finden konnten.  Zum Ausgleich besuchten wir die längste Fußgängerbrücke der Südhalbkugel, die unspektakulär aber nett gelegen ca. 300 Meter weit über einen Meeresarm verläuft.







































Den einzigen weiteren Halt auf der zickzackenden Nebenroute in Richtung unseres Etappenziels Russell legten wir an einer sehr schön gelegenen Café-Galerie ein, wo nicht nur das Essen lecker war und die Spielzeugkiste zu begeistern wusste, sondern auch in der Galerie das eine oder andere sehr schöne Stück Kunsthandwerk zu erwerben gewesen wäre. Im Hinblick auf unsere doch sehr begrenzte Gepäckkapazität verzichteten wir schweren Herzens auf einen Kauf. Russell liegt an der zerklüfteten und inselreichen Küste der Bay of Islands und ist einer der ältesten von Weißen besiedelten Orte Neuseelands. Vom mit Panoramablick über die Bucht gelegenen Campingplatz konnten wir mit dem Kinderwagen bequem in den Ort spazieren und die Uferpromenade entlang bummeln.























Die Mischung macht's: Abendessen gab es in einem nach englischen Pub (samt knorrigem alten seine Biere lobenden Pub-Besitzer) aussehenden thailändischen Restaurant, in dem nur Reggaemusik gespielt wurde.

Die abendlichen Sonnenstrahlen vom Campingplatz aus:

























Bei bereits morgens strahlendem Sonnenschein besuchten wir noch zwei nette Strände um Russell herum, für ein morgendliches Bad war es mir Weichei dann aber doch noch zu kühl.























Per Passagierfähre ging es knapp fünfzig Kilometer Umweg ersparend über einen Meeresarm und nur wenige Kilometer später erreichten wir Kawakawa, dessen Hauptsehenswürdigkeit die öffentliche Toilette ist. Deren Gestaltung war nämlich das letzte Projekt des legendären Künstlers Friedensreich Hundertwasser, der seit den 1970ern in der Umgebung gelebt hatte.





























Vermutlich war ich noch so von bunten Fliesen und asymmetrischem Design benebelt, dass ich die Straßenkarte nicht mehr lesen konnte, jedenfalls fuhren wir erstmal 20km in die falsche Richtung weiter, bevor ich meinen Lapsus bemerkt hatte. Unser nächster Stopp auf der Fahrt von der Ost- an die Westküste des Northlands war wieder mal ein Thermalbad, nämlich die eher rustikalen Ngawha Springs. Hier gab es eine Reihe von Pools unterschiedlicher Temperatur (von 32 Grad bis selbst nur für meine Füße unerträglichen 47 Grad), die eigentlich nur an den Wänden mit Holzbrettern verkleidete, sehr trübe Wasserlöcher mit Sandboden waren. Das Bad versprühte einen sehr netten, rauen Charme, der allerdings von der unbarmherzigen Mückenattacke, die dort nach wenigen Minuten über uns hereinbrach, getrübt wurde. Am frühen Nachmittag erreichten wir den Hokianga Harbour, einen breiten Meeresarm, der ganze 30 Kilometer ins Land hineinragt. Gegenüber des kleinen Ortes Opitiki hat sich hier auf der Nordseite des Harbours eine gewaltige Sanddüne gebildet.























An einem schön am Hang gelegenen Aussichtspunkt machten wir hier ein Picknick mit anschließendem kleinen Verdauungsspaziergang hinab an den Strand.























Nun ging es wieder in Richtung Süden und schon bald erreichten wir den Waipoua Forest, den nach massivem Kahlschlag Anfang des letzten Jahrhunderts größten noch verbliebenen Kauri-Wald Neuseelands. Hier konnten wir nur 5 Minuten von der Straße entfernt den gewaltigen, Ehrfurcht einflößenden Tane Mahuta bewundern, den größten Kauri Neuseelands. Bei einem Alter von ungefähr 2000 Jahren misst der Baumriese stolze 13 Meter Stammumfang und 51 Meter Höhe. Einige Kilometer weiter wanderten wir noch ein Stündchen vorbei an den Four Sisters, vier nah aneinander stehenden Kauri, zu Te Matua Ngahere, dem zweitgrößten Kauri des Landes.





























Dieser ist zwar nicht so hoch wie Tane Mahuta, beeindruckt durch seinen stolzen Stammumfang von gigantischen 16,4 Metern aber nicht weniger. Unser Campingplatz lag diesmal idyllisch an einer Flussbiegung im absoluten Nirgendwo am südlichen Ende eines Waldnaturparks.



Heute düsten wir unerbittlich weiter in Richtung Auckland und damit in Richtung Urlaubsende. Von unserem letzten Fahretappenziel, dem Strandferienort Orewa, wollten wir eigentlich nochmal in ein größeres Spaß- und Thermalbad fahren. Allerdings hatte Finn heute leicht erhöhte Temperatur und im Hinblick auf den am folgenden Tag anstehenden langen Flug ließen wir den Badespaß lieber sein und ließen es den Nachmittag über ganz ruhig angehen. Mir machten einige übel schmerzende und geschwollene Insektenstiche vom Vortag an den Füßen ziemlich zu schaffen, sodass Nina und die Jungs ohne mich einen längeren Spaziergang durch den Ort und an der Strandpromenade entlang machten. An diesem letzten Abend in Neuseeland gönnten wir uns noch einen sehr feinen kulinarischen Hochgenuss in einem marokkanischen Restaurant.


Die Kinder und ich machten einen morgendlichen Spaziergang und schaukelten ausgiebig, während Nina im Schweiße ihres Angesichtes unsere deutlich mehr als sieben Sachen packte und das Auto einigermaßen von Krümeln, Sand und sonstigen Spuren zweieinhalbmonatigen Hausens mit zwei kleinen Kindern befreite. Unsere letzte Fahrt im grünen Spaßmobil ging wieder etwas mühsam im dichten Verkehr über die Stadtautobahn durch Auckland zur JUCY-Mietwagenstation. Nach genau 8323 Kilometern durch dieses herrliche Land hieß es hier Abschied nehmen von unserem fahrbaren Untersatz.































Die Rückgabe war völlig problemlos und auch in den Kleinbus zum Flughafen konnten wir direkt einsteigen. Hier konnten wir noch in aller Ruhe letzte Postkarten schreiben und letzte Neuseelanddollar ausgeben, bevor es am Abend in den Flieger ging. Nach gut drei Stunden erreichten wir Melbourne, wo wir 90 Minuten Aufenthalt hatten. Von hier aus waren es dan auch schon nur noch 14 Stunden Flug bis Dubai. Wie auch schon auf dem Hinflug hatten wir auch jetzt wieder sehr brave Kinder, die die meiste Zeit geschlafen haben und sich auch davon, dass wir sie wegen angeblicher Turbulenzen öfter für ein kurzes oder längeres Weilchen auf den Schoß nehmen mussten, kaum stören ließen.

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